Entlacken

Möglichkeiten des Entlacken von Oberflächen

Wie kann man Oberflächen entlacken?

Entlacken von Oberflächen: Chemisches vs. Mechanisches Verfahren

Das Entlacken von Oberflächen ist wichtig für Renovierungsprojekte. Zwei gängige Methoden sind das chemische und das mechanische Entlacken. Innerhalb des mechanischen Entlackens sind das Schleifen und das Strahlen verbreitet.

Chemisches Entlacken:

Beim chemischen Entlacken verwendet man eine Beize, eine spezielle Substanz die flüssig oder Geleeartig sein kann, die Lacke auflöst. Die Beize durchdringt die Beschichtung, löst seine Bestandteile, wie die Bindemittel und macht ihn ablösbar. Sie enthält organische Lösungsmittel, die den Lack auflösen, sowie Säuren oder Basen, die die chemischen Bindungen destabilisieren. Dies führt dazu, dass der Lack aufquillt und leicht von der Oberfläche entfernt werden kann.

Die Anwendung erfordert Vorsicht, da viele Beizen aggressive Chemikalien enthalten. Daher ist die Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung (PSA), bestehend aus Handschuhen, Schutzbrille und Atemschutzmaske, aber auch passender Arbeitskleidung wichtig. Es ist auch notwendig, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen.

Mechanisches Entlacken:

Unter mechanischem Entlacken fallen Techniken wie Schleifen und Strahlen, die auf mechanische Kraft setzen, um den Lack zu entfernen.
Das Schleifen lässt sich in  verschieden Arten unterteilen:

Handschleifen:
Verwendung von Schleifpapier, Schleifschwämmen, Schleifklötzen oder Schleifvliesen in der Hand.

Maschinelles Schleifen:
Exzenterschleifen: Eine elektrische Schleifmaschine mit einer exzentrischen Bewegung, die für eine gleichmäßige Oberflächenbearbeitung sorgt. Die Maschine der Wahl in der PKW-Instandsetzung
Bandschleifen: Verwendung eines Schleifbands, das auf einer Walze befestigt ist, um Material abzutragen. Bandschleifer sieht man in fast allen Tischlereien, auch in automatischer Form  als Kalibriermaschine bekannt.
Tellerschleifen: Eine rotierende Schleifscheibe auf einer elektrischen Maschine für präzises Schleifen. Eine Maschine, die auch eher in holzverarbeitenden  oder kleinere Metallbaubetrieben zu finden sind.
Schwingschleifen: Verwendung einer Schwingschleifmaschine mit einer rechteckigen Schleifplatte, die vorwiegend für flächiges Schleifen geeignet ist. Der Schwingschleifer ist der große Bruder vom Exzenterschleifer, womit man großflächig schneller arbeiten kann.
Bürsten:  Beim Bürsten kommen Kupferbürstenaufsätze auf drehenden Maschinen zum Einsatz. Dies kann man manchmal bei Massivholz-Möbeln sehen. Durch das Bürsten werden die Fasern freigelegt und es entsteht die besondere Holzhaptik

Abflemmen: Beim  Abflemmen wird die Beschichtung  mit offener Flamme erhitzt und somit zerstört. Poröses Restmaterial kann abgebürstet oder mit einem Dampfstrahler beseitigt werden. Da das Abflemmen ein großes Risiko für Brände und Luftverschmutzung birgt, wird dieses Verfahren immer  seltener durchgeführt und durch andere Möglichkeiten, wie dem des Abbeizens ersetzt.

 

Trockenes oder nasses Schleifen:
Trockenschliff: Standardmethode, bei der das Schleifmaterial trocken verwendet wird.
Nassschliff: Verwendung von Wasser, um Staub zu minimieren und die Lebensdauer des Schleifmittels zu verlängern.

Die Wahl der Schleifmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Materials, die gewünschte Oberflächenqualität und die Größe des zu bearbeitenden Bereichs. Es ist wichtig, die richtige Schleiftechnik entsprechend den Anforderungen des Projekts auszuwählen.

Die Einhaltung von Sicherheitsstandards und der richtigen PSA (persönliche Schutzausrüstung) ist entscheidend, um die Gesundheit des Anwenders zu schützen. Bei Unsicherheiten oder größeren Projekten ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.