Lackaufbau

Was ist der Lackaufbau?

Der Lackaufbau ist die Summe aller aufgetragenen Beschichtungen auf einem Objekt. Angefangen bei einem 1-K 1-Schicht-Aufbau, welcher nur zu optischen Gründen auf einen Untergrund aufgetragen wird, bis zu einem Vielschichtaufbau, wie einem Korrosionsschutz-Offshore-Aufbau sind unzählige Möglichkeiten gegeben.
Der Lackaufbau wird immer erst nach Inspektion des Untergrundes, Tragfähigkeit des Altmaterials, Umgebung und der erwarteten Eigenschaften ausgewählt.

Nicht jedes Material funktioniert von der Haftung auf jedem Untergrund. Somit gibt es nicht „dieses eine Material – die eierlegende Wollmilchsau“.

Jeder sollte sich im Klaren darüber sein, dass bei falsch eingesetzten Produkten keinerlei Gewährleistung seitens der Hersteller auf die Beschichtungsfehler übernommen wird.

Für so ziemlich jeden Untergrund gibt es mehrere Möglichkeiten der Beschichtung und eine große Auswahl an Produkten.
Ich gehe hier vorerst nur auf den grundsätzlichen Aufbau ein.

1-schicht-dtm

Der DTM-1-Schicht-Aufbau

Der 1-Schicht-DTM-Aufbau wird mit einem 1-K oder 2-K 1-Schicht Material aufgetragen. Es benötigt keinen Haftgrund oder Füller und erfüllt die Eigenschaften in einem Material. Was heißt DTM? DTM steht für „direct to metal“. Zu deutsch: „Direkt auf dem Metall aufzutragen“.

Dieses Material hat Eigenschaften, die der Haftung zum Untergrund, dem Korrosionsschutz und der Optik zugeschrieben sind. Einige Materialien erreichen in der Korrosionschutzklassifikation bis zu Kategorie C3M

Somit spart man in vielen industriellen Beschichtungen einiges an Zeit und Material. Der Prozess wird flüssiger und letzten Endes günstiger.

Die Materialauswahl hängt IMMER von gegebenen Parametern und Einsatzzweck des Produktes ab.

1-schicht

Der 1-Schicht-Aufbau

Der 1-Schicht-Aufbau setzt sich aus dem Untergrund, der Grundierung oder dem Füller und einer Schicht Lackmaterial zusammen.

Anders als bei dem DTM-Aufbau besitzt hier das Material nicht über Eigenschaften die die Haftung wie auch den Korrosionsschutz beeinflussen können.

2-schicht

Der 2-Schicht-Aufbau

Der 2-Schicht Aufbau setzt sich aus dem Untergrund nebst Grundierung oder Füller, einem 1-K Basislack und einer Schicht Klarlack zusammen.

Der 1-K Basislack ist in dieser Beschichtung der farbgebende Ton. Dieses Material besitzt weder Korrosionsschutz- oder UV-resistente Eigenschaften. Daher muss  dieser mit Klarlack überlackiert werden.

3-schicht

Der 3-Schicht-Aufbau

Der 3-Schicht Aufbau setzt sich aus dem Untergrund nebst Grundierung oder Füller, einem 1-K Basislack Grundton, einem 1-K Basislack Effekt- oder Lasurton und einer Schicht Klarlack zusammen.

Hier bekommt der Farbton durch die mehreren Lagen eine gewisse Tiefe und verändert sich durch die Lasur oder den Pearl-Anteil im „Kipp“.

Die Applikation solcher Töne erfolgt in der Regel erst nach der Erstellung von Spritzmusterkarten (Anleitung Spritzmusterkarten).

4-schicht

Der 4-Schicht-Aufbau

Der 4-Schicht Aufbau setzt sich aus dem Untergrund nebst Grundierung oder Füller, einem 1-K Basislack Grundton, einem 1-K Basislack Effekt- oder Lasurton , einem oder zwei Gängen eingefärbten Klarlack und einer Schicht transparenten Klarlack zusammen.

Dieser Aufbau ist die Königsdisziplin in der PKW-Lackierung. Ein Fehler in einer der farbgebenden Schichten und man muss von vorn beginnen. Eine Rettung ist durch Pearl-Anteile oder Lasuren nahezu aussichtslos. Hier muss mit viel Geduld und Können an den Lackaufbau herangegangen werden.

Mehrfaches Einlackieren von den unterschiedlichen Schichten und das Zwischentrocknen erschweren den Aufbau durch den Gesamtzeiteinsatz. Auch hier ist eine Erstellung von Spritzmusterkarten elementar! (Anleitung Spritzmusterkarten).

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