Die Benetzungsprobe

Für eine dauerhafte Beschichtung ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Untergrund fest, trocken und tragfähig ist. Die Oberflächen-Benetzungsprobe ermöglicht es, die Saugfähigkeit des Untergrunds zu bestimmen. Durch die Zugabe von Wasser können wir leicht erkennen, ob die Oberfläche das Wasser aufnimmt oder abweist. Risse oder Beschädigungen werden oft durch eine dunklere Färbung sichtbar, während die Oberflächenspannung des Wassers Aufschluss über das Vorhandensein von Trennmitteln oder Ausblühungen gibt.

Um die Saugfähigkeit zu überprüfen, verwendet man eine Sprühflasche mit Pumpstrahlzerstäuber. Wenn Wasserperlen entstehen oder das Wasser abfließt, weist dies auf eine dichte Oberfläche hin, und es ist erforderlich, Haftvermittler zu verwenden. Falls das Wasser vom Untergrund absorbiert wird, haben wir es mit einem offenporigen, saugenden Untergrund zu tun, der die Anwendung eines Tiefengrunds erfordert.

Es ist wichtig zu beachten, dass bei Lackierungen von PKWs, insbesondere während der Bearbeitung mit Spachteln, auf die Verwendung von Wasser verzichtet wird. Wasser würde in poröse Oberflächen eindringen und bei Verdunstung Rückstände im Material zurücklassen und zu späteren Haftungsstörungen und Oberflächenfehlern führen. Auch bei der Anwendung von Füllern kann man Rückschlüsse auf die Oberflächengüte ziehen. Ein dichter Füller minimiert das Risiko von Lackierproblemen, während ein poröser Füller nach der Trocknung zu einem gezogenen Untergrund führen kann, erkennbar an einer mattierten, unruhigen Oberfläche.  HIER zum Lackierfehler.

In der Praxis ist diese Vorgehensweise entscheidend für die Qualität und Haltbarkeit von Beschichtungen, insbesondere in der Lackiertechnik von Fahrzeugen. Ein gründliches Verständnis der Eigenschaften des Untergrunds und der Anwendung der richtigen Vorbehandlungsmethoden trägt dazu bei, langfristige Haftung und ästhetisch ansprechende Oberflächen zu gewährleisten.