Finish von Beispritzzonen

Beispritzstellen, eine immer wiederkehrende Herausforderung.

Warum ist es so schwierig, Beispritze vernünftig Beizupolieren? Nun, zum einen Bedarf es viel Gefühl dafür, einen weichen Übergang auszupolieren, zum anderen spielen einige technische Faktoren eine große Rolle.

 

Bevor du anfängst zu polieren, überprüfst du die Oberfläche nach Einschlüssen oder Fehleren  jeglicher Art. Diese werden vor dem Polieren der Auslaufzone beseitigt.
Beispritze sollte   von der Fläche weg poliert werden. Wenn wir uns die Rotations-Poliermaschinen anschauen, haben wir einen halben Polierteller den Hin- und einen halben Teller den Rückweg.  Versuche hier, den Druck vorsichtig auf die Seite zu geben, welche aus der Beispritzzone herausdreht. Somit trägst du Material nach außen hin ab. Wenn der Druck auf der Maschine falsch gewählt wird, kann es durch das Poliermittel schon passieren, dass du dir Material von der Lackkante nach innen abreißt. Diese “Macke” bekommst du nicht mehr wegpoliert. Das heißt, das Polieren von Beispritzkanten muss mit Bedacht durchgeführt werden.

Neben der Poliertechnik spielt aber auch die Untergrundvorbereitung eine große Rolle.

Wenn die bestehende Altlackierung nicht richtig geschliffen wurde und es Fehlstellen in der Mattierung gibt, wird an diesen Stellen die Beispritzzone zwangsläufig aufreißen. Das Material hat keine Möglichkeit sich mit dem Untergrund zu verbinden und wird somit ganz einfach von der Oberfläche durch die Politur abgetragen.
Untergründe müssen ebenso penibelst gereinigt und vorbereitet werden, um anschließend keine Probleme in den Auslaufzonen zu bekommen.

Bevor du also anfängst, überhaupt etwas zu machen, solltest du die Reparatur- wie auch die Finishzone reinigen. Mit Silikonentferner wie auch Alkoholreiniger. Damit stellst du sicher, dass keine Reste von Fliegen, Teeren oder anderen kontaminierten Rückstände auf der Oberfläche zu finden sind.
Die Reparaturstelle wird normal vorbereitet. Wenn du für den Klarlack P800 oder P1000 auf Exzenter geschliffen hast, geht es an die Vorbereitung für die Auslaufzone. Hierzu schleifst du mit P2500 oder P3000 die Ränder so lange nach, dass diese gleichmäßig mattiert sind.

Nachdem du alles nochmals gereinigt und abgeklebt hast, kommt die Lackierung. Den Basislack lasse ich hier aus, dieses wird an anderer Stelle weiter ausgeführt. Nachdem dein erster Klar- oder Decklackgang möglichst geschlossen steht, geht es nun darum den richtigen Weg einzuschlagen. Hier haben wir jetzt zwei Möglichkeiten:

  1. Den zweiten Gang Decklack spritzen und anschließend die Beispritze auflegen, oder
  2. Erst die Beispritze aufziehen und dann den Lack in diese einspritzen.

Hier scheiden sich die Geister. Beide Möglichkeiten bringen dich zum Ziel. Jedoch ist für die Variante etwas mehr Erfahrung notwendig. Es besteht mehr Gefahr zur Läufer- und Kocherbildung.

Nach Fertigstellung muss die Auslaufzone richtig getrocknet sein. Am besten mit Zuhilfenahme eines IR-Strahlers.
Nun kannst du die Beispritze bearbeiten.