Die Gitterschnittprüfung

Je nach Schichtstärke wird die Überprüfung nach DIN EN ISO 2409 oder bei Beschichtungen über 250µ nach DIN EN ISO 16276-2 durchgeführt. Mit der Gitterschnittprüfung wird die Adhäsion, sprich die Haftung zum Untergrund geprüft. Normen ändern sich von Zeit zu Zeit, hier bitte selber recherchieren, um die genauen Wortlaute und Definitionen bzw. Vorgaben herauszufinden.

1. In der Praxis kann man zur Durchführung ein Metall-Lineal nehmen und 6 parallel liegende Schnitte im Abstand von 1mm bis 3mm (der Abstand hängt von der Schichtstärke des zu prüfenden Materials ab) mit einem Cuttermesser machen. Hier ist auf die Schnitttiefe bis zum Untergrund zu achten. Der Untergrund wird dabei nur leicht mit angeritzt.
2. Das Gleiche macht man 90° versetzt zu den vorangegangen Schnitten, so dass eine karierte Oberfläche entsteht.
3. Hier wird nun ein Panzertape parallel zu einer Schnittrichtung aufgeklebt und im spitzen Winkel von ca 60° schnell abgezogen.
4. Somit entsteht eine Gitterschnittsichtprobe, die in Kennwerten von Gt 0 bis Gt 5 eingeteilt wird. Gt 0 ist hierbei das beste Ergebnis und Gt 5 das Schlechteste. Akzeptiert werden im Korroschutz nach offizieller Prüfung nur Werte bis Gt 1 für eine Freigabe. Hat ein Material keine Haftfestigkeit zum Untergrund, kann es durch verschiedene Einwirkungen, aber auch durch Kapillarwirkungen vom Untergrund zu Beschichtungsfehlern kommen. Somit sollten in der Vorbereitung keine Fehler eingebaut werden.

Eine Prüfung ohne Normwerkzeuge ist nicht deklarationsfähig! Diese Durchführung ist nur für den eigenen Gebrauch und erteilt keine Freigabe! Um eine erste Einschätzung von Untergründen zu bekommen ist diese Methode in der Praxis fast unumgänglich. Zu dieser Methode wird auch parallel die Durchschliffprobe durchgeführt.

Die Gitterschnittprobe sollte bestenfalls nach 7 Tagen bei 20°C Materialtrocknung durchgeführt werden. Nach dieser Zeit kann das bestmöglichste Ergebnis erreicht werden.