Candy Lackierung

Motorhaube 46V mit verschiedenen Effektgängen
Motorhaube 46V mit verschiedenen Effektgängen Ansicht
Haube 46V verschiedene Gänge Effekt

Alle Arbeiten müssen mit der dazugehörigen PSA (persönlicher Schutzausrüstung) durchgeführt werden Was gehört zur PSA?

  • Das „Zuckerbonbon“ der Lackierungen. Spaß bei Seite, Es ist lediglich der Name der zu den Süßigkeiten führt. Nicht ganz. Denn eine Candy-Lackierung fällt durch Tiefe, Brillanz und Effekt auf. Ebenso wie die bekannten Candy Bonbons.
  • Was macht eine Candylackierung so besonders?
    • Candy-Lackierungen fallen sofort ins Auge.
    • Sie sind optisch sehr tief
    • Sehr besitzen eine brillante Oberfläche
    • Wirken wie eine Lupe
    • Motive können in der Beschichtung so wirken, als ob sie im Lack schwimmen.
  • Der Aufbau einer Candylackierung kann sehr vielfältig sein. Meist wird Candy mit extremen Designlackierungen kombiniert, so dass diese noch mehr zur Geltung kommen.

Für einen einfachen Aufbau nehmen wir das Beispiel  Farbcode 46V als 4-Schicht-Aufbau von Mazda

  1. Dieser Lackaufbau kommt dem eines Candys schon sehr nahe. Es gibt Hersteller, die in diesem Farbton mit eingefärbtem Klarlack arbeiten. Somit entsteht die brillante Tiefe. Natürlich ist diese Beschichtung im Detail nicht mit einem echtem Candylack zu vergleichen, kommt der Durchführung aber sehr Nahe.
  2. Als erste Schicht wird ein schwarzer Basecoat aufgetragen
  3. Anschließend der Effektgebende silbrig-rose-farbige Basislack
  4. Nach durchtrocknen wird ein Klarlack mit Farbpigment nach Angabe eingestellt. Das ist in diesem Fall die Lasur. Je dicker diese Schicht wird, umso tiefer erscheint der Lack. Hier ist darauf zu achten, dass der Klarlack mit dem Farbpigment nicht überdosiert wird. Im schlimmsten Fall ist der Lasurton zu „dicht“ und zerstört das Effektbild.
  5. Nach einer forcierten Trocknung bei einer Zeit von ca. 15 min mit 50°, wird anschließend Klarlack appliziert.
  6. Durch den hohen Klarlackanteil erscheint die Beschichtung sehr tief und brillant.

Der generelle Aufbau einer Candy-Lackierung ist wie folgt:

  1. Untergrund, meist guterhaltene Altlackierung oder gefüllert
  2. Basislack schwarz oder weiß. Hier werden Empfehlungen von den Effektlackherstellern gegeben, mit welchem Untergrund der Effekt am besten wirkt.
  3. Design- oder Effektlackierung.
  4. Basislack Candy-Lasur (Wer sich herantraut und etwas erfahren ist, kann sich auch selber helfen. Man nimmt transparenten Basislack und gibt prozentual Unifarbe Tröpfchenweise hinzu. Somit kann man sich seinen eigenen „Candy“ selber mischen. Allerdings alles nur in Maßen, da einige Hersteller keine Informationen dazu herausgeben wieviel Pigment möglich ist. Hier sind einige Versuche nötig)
  5. Klarlack

Um extreme Tiefe zu erzeugen oder einige Stellen „schwimmen“ zu lassen, können die 3. und 4. Schicht wahlweise getauscht werden. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Nach einer Trockenzeit, die der Gesamtschichtstärke angepasst sein sollte, kann man die Klarlackendbeschichtung nochmals schleifen und wiederum mit Klarlack überlackieren. Somit erziehlt man noch mehr Tiefe und etwas höheren Schutz für das Design.

Hierzu ist allerdings auch dringend an die Gesamtschichtstärke zu denken! Zu dickes Material kann u.U. vom Untergrund ablösen (Überbeschichtung)! Überschichtungen in Lackaufbauten führen auch zu einem Einfallen der Oberfläche. Die Lackierung sieht nicht mehr glänzend aus und bildet einen Haze.
Hier geht’zum Oberflächenfehler

Empfehlung: Um Unverträglichkeiten der Lacke untereinander zu vermeiden, gilt es hier im System zu arbeiten. Zumindest sollten hier der Basislack, Effektlack und Candy von einem Hersteller sein. Hier geht es um Lösemittel und Additive die im schlimmsten Falle ein Kunstwerk zerstören können.

Alle Lackiertechniken basieren auf praktischen Erfahrungen. Dies heißt nicht, das die Durchführbarkeit bei allen Herstellern gegeben ist. Selbstversuche sind notwendig und für Schäden werden keine Haftung übernommen.

Tipp: Eingefärbte Lacke müssen zwingend gleichmäßig aufgetragen werden. Ansonsten enstehen Wolken oder „Farbnester“. Dies sieht in der Endbeschichtung sehr unschön aus.