Krater- und Silikonlochbildung

Das Wegschieben von Materialien um einen Störfaktor auf dem Objekt zeichnet sich durch kleine Krater oder feine Löcher in der Beschichtung aus. Zum Teil ist im Zentrum am Grund eine Stippenbildung zu erkennen

  • Fehlerquellen:
    • Verunreinigte Oberfläche durch Teer, Öl, Fett, Harze, Insektenreste.
    • Kondenswasser in der Druckluftleitung.
    • Bei rohen Kunststoffen (GFK und Anbauteile) können sich Trennwachse aus der Produktion auf der Oberfläche befinden.
    • Zusetzen von Antisilikonadditiv in falscher Menge.
    • Verunreinigte Reinigungstücher.
    • Reinigen der Fülleroberfläche mit Honigtüchern (klebrige Staubbindetücher) bei Einsatz von Wasserbasismaterialien.
    • Luftdurchsatz bzw. Zugluft in der Kabine (verursacht kleine Oberflächenkrater).
    • Frisch lackierte Teile außerhalb der Lackierkabine im Durchzug gelagert.
    • Silikonsprays und generell das Verarbeiten von fett- oder ölhaltigen Produkten in unmittelbarer Umgebung der Lackierfläche (Ein Spritzstoß genügt!).
    • Einsatz von Silikonhaltigen Polituren.
    • Waschmittel der Arbeitskleidung.
    • Minderwertige schlecht gewachste Deckenfilter.
    • Produkte außerhalb des Systems eingesetzt.
  • Fehlervermeidung:
    • GFK-Bauteile tempern, um eine Lunkeröffnung und Trennmittellösung zu erreichen. Anschließend sorgfältig mit geeignetem Reinigungsmittel und mehreren Tüchern reinigen. Mit nur einem Reinigungstuch verschmiert man eher das Material, als es abzutragen.
    • Druckluft zum Lackieren durch geeignete Filter aufbereiten.
    • Kompressor auf Wasserbildung überprüfen (Ablassschraube). Diesen Test kann man mit einem Spiegel durchführen. Hierzu wird der Ausbläser schräg auf den Spiegel gehalten. Wenn man wie auf dem Bild zu sehen, Wasser auf dem Spiegel hat, sollte dringend die Luftleitung untersucht werden.
    • Oberflächen gründlich reinigen und danach nicht mit bloßen Händen anfassen (Fett- und Salzübertragung).
    • Reinigungsmittel nicht auftrocknen lassen. Auch Reiniger hinterlassen Spuren, die wiederum zu sichtbaren Fehlern in Beschichtungen führen können. Möglichst immer mit 2 Lappen die Oberflächen Reinigen. Das eine zum Abwaschen und das andere zum trockenreiben.
    • Materialien nach technischer Information verarbeiten.
  • Reparaturweg:
    • Bei Flächenbefall hilft nur ein völliger Abtrag bis auf tragfähigen Untergrund und Neuaufbau.
    • Punktuelle Ausbesserung kann mit einem Korrekturpinsel vorgenommen werden. Hierzu wird ein Tropfen Klarlack in den Krater eingetropft. Nach der Trocknung wird dieser mit bekanntem Finishvorgang behoben.
  • Was passiert in diesem Vorgang?
    • Das Beschichtungsmaterial wird durch einen abweisenden Stoff weggeschoben. Hier spielt es keine Rolle, ob Wasser, welches aus der verunreinigten Druckluftleitung kommt, oder noch Reste von Fetten oder Trennmitteln auf zu beschichtenden Flächen zu finden sind. Das Material schiebt sich auf Grund der Oberflächenspannung des „Störers“ davon weg und bildet auf Grund eigener Kohäsionskräfte einen Ring darum. Somit entsteht der Krater oder das Fischauge.

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